Model oder Amateur & Situation auflockern

[FRAGE]Hallo! Was ist dir beim Portraitshooting lieber? Ein Model, das von sich aus bestimmt (bestimmen will), welche Fotos (Art) gemacht werden (du dadurch weniger “ansagen” musst) oder eines, wo du alles sagen musst, das Model das dafür ohne “Murren” macht? Und wie lockerst du die Situation zw. dir und Model zu Beginn auf? (gerade anfangs ist das ja hin und wieder so, dass beide Seiten tlw. etwas “verkrampft” sind)[/FRAGE]

Das kommt eigentlich ganz drauf an, welche Art von Shooting das ist. Wenn ich mir im Vorfeld überlege welches Bild ich machen möchte, dann hab ich dafür natürlich gern jemanden, der Umsetzen kann, was ich gern hätte. Deshalb empfiehlt es sich für solche Fotos auch professionelle Models zu buchen. Die können das. Leider haben Models – wie auch Fotografen – nicht immer den besten Ruf. Oft meint man, der Job wär “einfach schön sein” (So wie beim Fotografen manche meinen, der Job wäre auf den Knopf drücken). Aber ein gutes Model versteht es umzusetzen, was der Fotograf (oder die Agentur, der Kunde usw) gern auf dem Bild sehen möchte. Kann einen Ausdruck auf Knopfdruck ins Bild bringen.

Auf der anderen Seite, wenn es darum geht eine Persönlichkeit zu fotografieren und eben diese Persönlichkeit auch festzuhalten, das ist der optimalste Fall natürlich wenn der/die Fotografierte sich vor der Kamera natürlich geben kann und selbst einiges einbringt. Wenn der Kunde schon ein Bild hat, welche Art von Fotos er gern hätte, dann ist es mein Job, das was er sich vorstellt auf Papier oder Pixel zu bringen. Wenn der Kunde nicht genau weiß was er will und der Auftrag im Prinzip ist “Ich hätt gern schöne Portraits von mir”, dann liegts ebenfalls an mir, herauszufinden welche Art von Foto am besten zu seiner/ihrer Persönlichkeit passt und das dann gemeinsam mit ihm/ihr umzusetzen.

Dass Menschen, die nicht viel vor der Kamera arbeiten anfangs etwas unlocker sind, von Licht, Studio, eventuell Menschen die im Raum sind und der Kamera etwas verkrampft sind ist ganz normal. Beide Seiten sollten Anfangs nicht verkrampft sein, das wäre wirklich suboptimal. Ich denke, Voraussetzung ist erst mal, dass ich weiß was ich tue und dem Model eben nicht das Gefühl gebe, es läge verkrampfte Stimmung im Raum. Sondern im Gegenteil, dafür sorge, dass die Atmosphäre eine angenehme ist.

Wenn Menschen erst mal sehen, dass einer von beiden, nämlich Du mit der Kamera, sicher sind und wissen was sie da tun, dann ist der erste Schritt meistens schon mal getan. Ich versuch mir eigentlich immer – so gut die Zeit es zulässt – zumindest die paar gemütlichen Minuten vor dem Shooting zu nehmen ein wenig zu plaudern. Manchmal über die Fotos die wir machen werden, das muss aber nicht immer optimal sein. Oft reicht ein kleiner Kaffeeplausch über irgendwas vor dem Shooting um die Stimmung zu entspannen. Das hilft auch gleich, die Persönlichkeit etwas besser kennenzulernen und bringt einen gleich auf Ideen, wie man diese am besten portraitiert. Außerdem sind die Menschen, die ich fotografiere meistens vorher noch in der Visa und werden gestylt/geschminkt. Da passiert schon eine Menge Lockerungsarbeit gemeinsam mit der/dem Visa.

Generell gilt für mich – ein Bild macht nie der Fotograf allein. Daran sind mindestens Visagist/in, Model und Fotograf beteiligt. Wenn man das beherzigt und dafür sorgt, dass man die Atmosphäre im Studio / bei der Location schon mal in die angenehme Richtung lenkt und selbst nicht der größte Stressfaktor für alle anderen am Set ist, dann kann eigentlich kaum mehr was schief gehen.

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