Schwarzer Hintergrund mit Blitz

[FRAGE]Ich möchte im Home Fotostudio vor einem schwarzen Hintergrund ein Porträt fotografieren. Rechts und links habe ich zwei Softboxen, mein Aufsteckblitz blitzt oben gegen die weiße Decke, der Hintergrund ist schwarze Pappe. Nun habe ich bei meinen Fotos immer das Problem, dass vor allem hinter dem Gesicht der Hintergrund heller/ausgebleicht ist. Was ist der Trick, dass der gesamte Hintergrund tief schwarz bleibt und dennoch das Model ausreichend belichtet ist. Oder bekomme ich das nur durch Nachbearbeitung hin?[/FRAGE]

Nein, das bekommst du auch ganz ohne Nachbearbeitung hin.

“Der Trick” ist nicht so einfach erklärt. Was du dazu brauchst ist einfach ein Grundverständnis dafür, wie Licht funktioniert und wie das Belichtungsdreieck, wenn es um die Faktoren Blitzleistung und Distanz erweitert wird funktioniert. Aber das läßt sich hier in einem Absatz nicht erklären. Weshalb wir im Shootcamp auch einen eigenen Kurs “Das große Blitzen 1×1” dafür haben. Mit diesem Kurs schaffen unsere Teilnehmer das was du hier beschreibst in der ersten Woche.
Dein Problem dürfte zuerst mal sein, dass du mit einem Aufsteckblitz an die Decke gerichtet blitzt. Dieser Aufsteckblitz nach oben gerichtet wirft Licht an die Decke und damit wahllos weit verteilt in den Raum. Du hast keine wirkliche Kontrolle mehr darüber.
Solltest du den Aufsteckblitz verwenden um die anderen Blitze auszulösen, würde ich dir empfehlen einen Funkauslöser zu verwenden. Von Yongnuo gibts so ein Set für unter 50,- Euro, das reicht für den Anfang.

Damit ersparst du dir schon mal diesen Unsicherheitsfaktor des gestreuten Lichts an der Decke.
Die Softboxen sollten dann nicht zu nahe an deinem schwarzen Hintergrund stehen. Stichword “Reziprokes Quadratgesetz” – auch eine Lektion aus dem Kurs “Das große Blitzen 1×1“. Das klingt zuerst mal sehr kompliziert (ich hab ewig gebraucht um mir den Namen überhaupt zu merken”, ist aber garnicht so schwierig wie es klingt. Einfach erklärt wird damit beschrieben, wie stark Licht abfällt, je weiter es weg steht.

Es ist nämlich nicht so, dass der Lichtabfall konstant und gleichmäßig ist. Im ersten Meter Distanz findest du ein vielfaches an Lichtabfall wie z.b. von 10 Meter bis 11 Meter Distanz.
Aber nachdem sich das hier in einer “einfachen” Antwort nicht erklären läßt, lass dich mal fürs erste nicht verwirren, versuch einfach deine Softboxen möglichst weit weg vom Hintergrund zu bekommen. Mach dazwischen auch Testbilder, damit du die Veränderung mit der Distanz sehen kannst.

Wenn du diese Dinge mal beherrscht, kannst du auch auf engem Raum, oder in einem kleinen Fotostudio Fotos mit schwarzem Hintergrund machen.
Ein gutes Beispiel dafür sind die 230 Portraits die ich in 2 Tagen bei der Photo + Adventure Messe gemacht habe. Alles nur mit einem Blitz und einem hellgrauen Hintergrund. Wie du an den Bildern sehen kannst, hab ich den Hintergrund dabei von fast weiß bis schwarz gesteuert, nur durch richtige Einrichtung des Lichts und den richtigen Distanzen.

Hier hab ich übrigens bei der Photokina mal genau gezeigt, wie man schwarzen Hintergrund in Portraits in fast jeder Lichtsituation hinkriegt:

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230-Portraits
Hier findest du die Fotos und den Artikel dazu inklusive Lichtsetup – https://christiananderl.com/blog/230-portraits/
Wie gesagt, wenn du Situationen wie diese leicht und schnell im Griff haben willst, kann ich dir den Kurs nur wärmstens empfehlen. In nur 2 Wochen wirst du nicht nur diese Situation, sondern auch viele andere die dir bei Portraitfotografie begegnen verstanden haben und jedes Problem unterwegs lösen können. Hier findest du alle Infos dazu – https://shootcamp.at/blitzen1x1/start/

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