15

Belichtungsmesser: Sinn und Unsinn eines Werkzeugs

Belichtungsmesser verwenden, ja oder nein?

Was eine einfache Frage zu sein scheint, kann zu ganz schön vielen Diskussionen führen.

Tut mir leid, wenn ich das mal sagen muss, aber leider gibt es in der Fotografie mehr Klugschiss und Halbwissen, als in den meisten anderen Branchen zusammen (jedenfalls kommt mir das manchmal so vor). Deshalb sollte man nur einen Fehler nicht machen – weder ein “du kannst doch nicht ohne Belichtungsmesser arbeiten! -”, noch ein “wer arbeitet denn bitte noch mit Belichtungsmesser?” – Fanatiker werden. Es reicht, dass die politische Landschaft so eigenartig funktioniert, die Belichtungsmesser-Frage hat einfach keine derart radikal-einfache Antwort.

Wie sehr viele Fragen in der Fotografie. Dementsprechend fällt meine Antwort dazu etwas ausführlicher aus:

Dass die Frage so oft zu hören ist, ist nicht weiter verwunderlich.

Geht das heutzutage nicht einfacher?

Man könnte meinen wir haben doch Alle einen kleinen Bildschirm an unseren Kameras, können jederzeit kontrollieren was wir fotografieren, wozu also noch einen Belichtungsmesser verwenden?

Natürlich muss man heutzutage keinen mehr haben, schon garnicht muss man ihn verwenden. Was aber absolut nicht heißt, dass es nicht doch Sinn machen kann, mit Belichtungsmesser zu arbeiten.

Du wirst dich – spätestens wenn du mit Belichtungsmesser gearbeitet hast – wundern, wie sehr der LCD deiner Kamera manchmal lügt.

Für den Anfang würd ich schon allein aus Kostengründen auf den Belichtungsmesser verzichten. Für einen guten Belichtungsmesser legt man gut 3-400,- € ab, die kann man zu Beginn anderwärtig sicherlich besser einsetzen.

Langfristig macht diese Anschaffung allerdings sehr viel Sinn.

Inzwischen gibt es auch leistbare Alternativen wie zum Beispiel den Lumu Light Meter den du einfach auf dein iPhone steckst, oder noch günstiger den Luxi. Zu diesen Belichtungsmessern werd ich mal einen eigenen, ausführlichen Artikel mit Tests schreiben.

Um zu verstehen was ein Belichtungsmesser macht und vor allem wie er es anders macht als die Kamera, schaun wir uns erst mal die Messmethoden an:

Belichtungsmesser: Lichtmessung vs. Objektmessung

Hier findet sich das erste echte Argument für den Belichtungsmesser. Unsere Kameras führen eine sogenannte “Objektmessung” durch. Das heißt der Belichtungsmesser in der Kamera mißt das von einem Objekt reflektierte Licht.

Dabei nimmt die Kamera an, dass jedes Objekt 18% des einfallenden Lichts reflektiert. (Sogenanntes “Mittelgrau”. Wenn du genau wissen willst woher die 18% grau kommen, das wird in diesem Artikel sehr ausführlich erklärt). Deshalb nimmt man bei der Belichtungsmessung durch die Kamera auch oft Graukarten (mit – Überraschung – 18% Grau) zu Hilfe.

So gut die Belichtungsmesser in der Kamera auch mittlerweile sind, das kann natürlich nur bedingt funktionieren.

Ein weißes Objekt reflektiert genausowenig 18% wie ein schwarzes Objekt. Ein grünes, blaues, gelbes und rotes Objekt werden ebenfalls jeweils eine andere Lichtmenge reflektieren.

Deswegen gibts auch die Belichtungskorrektur in der Kamera, mit der man – je nach fotografiertem Objekt – in drittel Stufen nach oben oder unten korrigieren kann. Ist ein großer Teil des Bildes sehr hell, wird Überbelichtung nötig sein um die Kamera daran an einer Unterbelichtung zu hindern. Besonders viel Schwarz im Bild hingegen verleitet die Kamera mit der Belichtung hoch zu gehen, also wird mit der Belichtungskorrektur unterbelichtet.

Lerne wie deine Kamera zu sehen

Mit der Zeit versteht man immer besser wie die eigene Kamera “sieht” und wird mit den Belichtungskorrekturen recht schnell und genau. Für Reportagefotografie und überall dort, wo es sehr schnell gehn muss, die einzig machbare Lösung.

Die Aufgabe des Fotografen ist also demnach möglichst gut zu “lesen” ob das insgesamt im Bild reflektierte Licht über oder unter 18% beträgt und dementsprechend die Belichtung zu korrigieren. Exakte Belichtungskorrekturen sind dann eine Sache für die Bearbeitung in der du bei einem RAW bis zu 2 Blendenstufen über- oder unterbelichten kannst.

Hier punktet der Belichtungsmesser

Mit einem Belichtungsmesser sieht die Sache dagegen erheblich einfacher aus. Und die Belichtungskorrektur in der Bearbeitung fällt weg, bzw wird erheblich einfacher. Der Belichtungsmesser mißt nicht die reflektierte Lichtmenge, sondern die auf das Objekt einfallende Lichtmenge.

Dabei ist vollkommen egal welche Farbe das Objekt hat, ob es weiß oder schwarz ist, glänzend oder matt. Einmal den Belichtungsmesser vor das Objekt / Model halten und schon steht da Belichtungszeit oder Blende. Und die sitzt mit Sicherheit.

Der direkte Vergleich

Der Unterschied wird schnell klar sobald du die Fotos in Lightroom (oder eure bevorzugte Bearbeitungssoftware) importiert hast. Vergleiche dann mal, wie die Belichtung auf deinem (kalibriertem) Bildschrim aussieht und im Vergleich dazu auf dem Kamera LCD. Der Unterschied kann beträchtlich sein. Mit Belichtungsmesser sitzt das Bild und du hast eine erheblich einfachere Ausgangssituation bei der Bearbeitung.

Das heißt, natürlich nur, sofern der Belichtungsmesser kalibriert ist.

Jetzt mal schnell Kaffee runterdrücken, zurücklehnen und auf ein paar langweilig technische Notwendigkeiten einstellen. Die müssen sein, sonst kommt nach dem teuren Kauf der harte Frust und die Frage “warum funktioniert das bei mir nicht ordentlich?!

Belichtungsmesser kalibrieren

Der erste Grund warum wir einen Belichtungsmesser erst kalibrieren müssen, sind die ISO Angaben der verschiedenen Kamerahersteller. Nicht erschrecken, aber ISO 100 bei Canon ist nicht gleich wie ISO 100 bei Nikon ist nicht gleich wie ISO 100 bei Fuju usw… (Ich weiß, das fühlt sich an wie zu erfahren dass es den Osterhasen garnicht gibt) Jeder Hersteller hat da seine eigene Vorstellung von ISO 100. Auch eine Canon EOS 7D und eine Canon EOS 5DmkII sind (minimal aber doch) unterschiedlich. Die ISO (International Standards Organisation) erlaubt bis zu 1/3 Blendenstufe Schwankungen bei den ISO Angaben.

Schockiert? Es kommt noch dicker!

Auch die Blendenangaben auf den Objektiven sind nicht so exakt wie wir oft vermuten.

Ein 24-70/2.8 versteht unter Blende 4 unter Umständen etwas Anderes als ein 70-200/2.8. Unter meinen Linsen scheint z.b. das 70-200/2.8 am meisten “daneben” zu liegen.

Nein, wir werden jetzt nicht über die Hersteller jammern, schon garnicht darüber diskutieren welcher Hersteller die wenigsten Abweichungen hat, stattdessen nehmen wir das – genauso wie den Umstand dass wir unser gesamtes Equipment mindestens ein mal einschicken sollten um auf allen Optiken einen exakten Fokus zu haben – als FAKT. So funktioniert unser Werkzeug nun mal und anstatt nächtelang in diversen Internetforen nach DER perfekten Linse und DEM perfekten Body zu suchen (was ohnehin nie funktionieren wird) machen wir uns daran das Problem zu lösen!

Der Reihe nach!

Zuerst am Besten den Body verwenden mit dem du am meisten arbeitest. Dazu die Linse die du am öftesten verwendest. Wir definieren quasi unser “Standardsetup”, das die Basis für alle weiteren Kalibrierungen sein wird.

Zuerst mache ich damit ein “durchschnittlich” ausgeleuchtetes Bild und verwende dazu den Belichtungsmesser.

Angenommen dieser gibt f4 bei 1/250 und ISO 400 vor. (zu weit offene Blende von 2.8 oder ähnlich würd ich hier nicht empfehlen. Besser irgendwo zwischen 4.0 und 8.0, dann kann die Objektivvignettierung die bei offenen Blenden oft reinpfuscht nicht so viel anrichten)

Dann mache ich vom selben Bild (am Besten mit Stativ fotografieren) eine ganze Reihe über- und unterbelichteter Fotos. In 1/3 Stufen bis +1 und -1.

Diese Bildserie hole ich mir dann in Lightroom, mit (kalibriertem) Monitor und such mir das Bild aus, das meiner Meinung nach perfekt belichtet ist.

Nehmen wir an das wäre das Bild mit 2/3 Überbelichtung. Dann schnapp ich mir Kamerea und Belichtungsmesser und geh eine Stunde in möglichst unterschiedlichen Lichtsituationen damit spazieren. Was immer der Belichtungsmesser mir vorgibt wird in der Kamera um 2/3 Blenden erhöht. In Lightroom dann nochmal der Gegencheck – wenn die +2/3 in allen Bildern, mit verschiedenen Lichtern und Farben, ebenfalls gut funktioniert, dann wird im Menü des Belichtungsmessers +2/3 fixiert. Somit kann ich ab sofort die Werte die der Belichtungsmesser ausgibt 1:1 übernehmen und muss nicht weiter rechnen.

Richtig befürchtet: Und jetzt alle anderen Kameras und Objektive. Auf jedes Objektiv kommt ein kleiner Aufkleber (harte Jungs ritzen den Wert auch einfach ein) z.b. +1/3. Somit ist bei der Arbeit klar – für diese Linse muss ich meinen Belichtungsmesser um +1/3 Blende korrigieren.

Wohin zeigst du mit dem Belichtungsmesser?

Ist die Arbeit getan, stellt sich die nächste Frage auf die es keine eindeutig richtige Antwort gibt:

Hält man den Belichtungsmesser jetzt in Richtung Kamera, oder in Richtung Hauptlicht? Ich würde sagen das hängt davon ab wie und welches Licht du einsetzt. Wichtig ist nur – für welche Richtung du dich auch immer entscheidest – bleib dabei!

Ich neige zb. bei Portraits mit Blitzlicht zu etwas “dramatischerem” Licht, deshalb halte ich meinen Belichtungsmesser in Richtung meines Hauptlichts.

Für andere ist evtl. der Belichtungsmesser Richtung Kamera zielführender. Einfach ausprobieren und deinen eigenen Weg finden. Und auch hier von niemandem einreden lassen es gäbe DIE Antwort auf diese Frage. Die gibt es nicht.

Du dachtest es wäre einfacher?

Ja, das ist Alles ganz schön viel Arbeit.

Keine lustige, sondern eher langweilige, mühsame Arbeit.

Aber auch das ist wieder einer dieser Unterschiede zwischen Profi und Amateur, einer der Gründe warum dir Menschen Geld für deine Arbeit zahlen. Part of the Game, fertig.

Finde dich damit ab, mach den Job, bring es hinter dich, dafür wirst ihr mit einer Ausrüstung belohnt die funktioniert und dir in der Nachbearbeitung der Bilder langfristig viel mehr Nerven und Zeit spart, als du für diesen einen Tag Einstellarbeit und Tests aufwendet mußt.

Es lohnt sich langfristig, garantiert!

Belichtungsmesser Empfehlungen

Sekonic L-308X – €225,-
Super Belichtungsmesser zu sehr gutem Preis. Generell – und ich werde dafür nicht bezahlt – sind Sekonic Belichtungsmesser die wohl empfehlenswertesten auf dem Markt.

Sekonic L-Pro 478DR LiteMaster Pro – € 405,-
Touchscreen, hurra! Kann auch Pocket Wizard Trigger auslösen, verschiedene Profile speichern usw. Großes Kino!

Sekonic L-858D – € 577,-
Für die, die immer das Beste haben müssen 😉

 

Ich verwende zusätzlich seit einiger Zeit den “Lumu Lightmeter” für mein iPhone.

Perfektes kleines Tool das in die Hosentasche paßt und sofort gemeinsam mit dem iPhone einen wirklich zuverlässigen und sehr guten Belichtungsmesser bietet. Vor allem für kleine Ausflüge in der Analogfotografie ein sehr nützeliches Tool.

Hier findest du Details dazu: https://lu.mu

 

Erzähl in den Kommentaren von deinen eigenen Erfahrungen. Belichtungsmesser, ja, nein und warum?

  • Kerstin Strübing sagt:

    Hallo, ich bin …gefühlt auf jeden Fall…. immer noch Anfänger und werde auch kein Profi mehr ! Aber ich fotografiere gerne, komme aber leider nach der Arbeit nicht soviel dazu.
    Der gute Belichtungsmesser kommt trotzdem erst mal auf meine Wunschliste für nächstes Jahr.
    Es war trotzdem ein wichtiger Beitrag.

    Christian, wenn ich hier nichts zu suchen habe….bitte löschen 😉

  • Sören sagt:

    Seit 3 Jahren verwende ich wieder externe Belichtungsmesser. Einfach aus dem Grund weil ich Kameras reaktiviert habe die keine Belichtung messen können. Mein bevorzugter Belichtungsmesser ist nach wie vor der gute alte Weimar Lux CDs. Allerdings habe ich mir sicherheitshalber mal für 99€ einen Seconic L 208 twinmade gekauft. In der Handhabung musste ich mich kaum umstellen. Meist nutze ich aber den Seconic nur als Eichgerät für die alten DDR -Belichtungsmesser.
    Die Handhabung eines externen Belichtungsmessers habe ich schon als 8-Jähriger gelernt. Ich empfinde das Hantieren mit so einem Gerät absolut nicht als umständlich. Im Gegenteil. Bringt mir die eingebaute Automatik nur eine Blenden/Zeitkombination wird mir auf dem externen Belichtungsmesser eine ganze Bandbreite angeboten.
    Neuerdings begleitet mich der Weimarlux auch wenn ich mit der Minolta XG1 unterwegs bin. Deren Automatik traue ich nicht. Deshalb nutze ich die Kamera im manuellen Modus und messe die Belichtung exter

  • Axel Klüner sagt:

    Hallo Herr Anderl,

    ich vermute Sie haben verstanden, wie ein externer Belichtungsmesser funktioniert. Wenn ich da richtig liege, können Sie Ihre Erklärung dazu noch verbessern.

    Es ist so: Sie zielen auf den entscheidenden Punkt, feuern den Pfeil und gerade will er auf der Scheibe in das Schwarze treffen, da macht der Pfeil einen Bogen zur Seite, weicht der Scheibe aus, macht einen Bogen zurück und fliegt hinter der Scheibe weiter, als wäre er geradeaus durch das Schwarze geflogen.

    Konkret schreiben sie:

    “Die Aufgabe des Fotografen ist also demnach möglichst gut zu “lesen” ob das insgesamt im Bild reflektierte Licht über oder unter 18% beträgt und dementsprechend die Belichtung zu korrigieren.”

    Klasse, der Pfeil ist gut gezielt und gut geschossen.

    “Der Belichtungsmesser mißt nicht die reflektierte Lichtmenge, sondern die auf das Objekt einfallende Lichtmenge.”

    Klasse, jetzt ist der Pfeil kurz vor dem Schwarzen und …

    “Dabei ist vollkommen egal welche Farbe das Objekt hat, ob es weiß oder schwarz ist, glänzend oder matt.”

    dreht die Schlenker und fliegt hinter der Scheibe weiter.

    So, der Belichtungsmesser misst also die Intensität des einfallende Lichts. Okay, richtig. Wenn der Fotograf nun den Luxwert hätte, was sollte er/sie nun mit diesem Wert anfangen ? Er/sie braucht eine Zeit/Blendenkombination.

    Das Entscheidende ist und hier zitiere ich Wikipedia: “Bei der Messung wird Bezug auf eine genormte Remission von 18 % Lichtabstrahlung genommen (Wert der Graukarte bzw. Minderung des Lichts durch die Kalotte).”

    Das ist das Entscheidende.

    Ich formuliere salopp: Der externe Belichtungsmesser hat die Graukarte “eingebaut” und rechnet den Luxwert um in Werte, die der Fotograf an der Kamera einstellen kann.

    Noch bildlicher : Der “externe Belichtungsmesser” ist Graukarte und Belichtungsmesser IN EINEM GERÄT. Das Licht fällt auf eine winzige Graukarte im Belichtungsmesser und die Abstrahlung von dieser Graukarte wird gemessen.

    Sie schreiben: “Einmal den Belichtungsmesser vor das Objekt / Model halten und schon steht da Belichtungszeit oder Blende. Und die sitzt mit Sicherheit.”

    Es ist nicht der optimale Wert, aber es ist der beste Wert.

    Ein schöner Artikel. Interessante Sachen darin, die ich noch nicht wusste. Arbeite mich gerade in das Gebiet “Blitzfotografie” ein.

    Viele Grüße,
    Axel Klüner

    • christiananderl sagt:

      Mich verwirrt, dass du mit keinem Wort widersprichst, aber doch versuchst zu widersprechen. Wozu denn dann? 🙂
      Da fliegt kein Pfeil hinter eine Scheibe. Alles korrekt. Vielleicht hast das nur beim ersten Lesen mißverstanden? 🙂

  • Axel Klüner sagt:

    “Letztendlich sollte man einen Workflow finden, der zu einem passt.”

    Was bedeutet “passen” ?

    Bei technischen Erwägungen im speziellen geht es um EFFIZIENZ. Wie kann ich die Belichtung, die mir das intendierte Ergebnis schafft, am effizientesten ermitteln ? Darum geht es in diesem Artikel. Es geht in diesem Artikel nicht darum zu erklären, bei welcher Methode man das beste GEFÜHL hat. Das kann kein Autor erklären. Es ist aber oft so, dass die effiziente Erledigung einer Aufgabe dem Menschen einen hohen Grad von Befriedigung verschafft, weil die Effizienz in der Natur des Menschen liegt.

    • christiananderl sagt:

      Passen bedeutet, der Workflow, mit dem man am besten klar kommt. Ausschließlich Effizienz in den Vordergrund zu stellen ist in der Praxis äußerst ineffizient, weil man ständigt den Modus wechseln muss, wenn man ihn an die Situation anpasst. Das kostet Zeit, die man wertvoll anders nutzen kann.

  • […] In den meisten Fällen reicht die Messung des reflektierten Lichts aus. Die Kamera geht dabei davon aus, dass jedes Objekt ca. 18% des eingefallenen Lichts reflektiert (sogenanntes Mittelgrau → Belichtungsmesser: Sinn und Unsinn eines Werkzeugs). […]

  • Boshidar Kirilov sagt:

    Vielen Dank für den Artikel, bitte noch mehr davon 🙂
    Beste Grüße aus Dresden
    B. Kirilov

  • Petra Brock sagt:

    Hallo, ich will nicht klugschei…, aber wenn man einen Vortrag schreibt über Belichtungsmessung, was generell gut ist, sollte man auch die Fakten kennen, wo kommen die 18% Grau her.
    Ansel Adams, der berühmteste Landschaftsfotograf, hat das sogenannte Zonensystem erfunden. Dieses geht von 0-X (0-10).
    0=Tiefschwarz (Keine Zeichnung mehr im dunklen Bereich)
    I= Fast schwarz (erste wahrnehmbare Tonwerte)
    II= Grauschwarz (eine Spur v. Zeichnung in den Schatten)
    III= Dunkelstes Grau (gut erkennbare Details in dunklen Bereichen
    IV= Dunkles Grau (noch besser erkennbare Detail im Schatten

    V (5) = JETZT KOMMTS!!!! Neutralgrau mit 18 %iger Lichtreflexion

    VI= Hellgrau
    VII= Hellstes Grau mit voller Durchzeichnung
    VIII= Fast weiss nur noch angedeutete Durchzeichnung
    IX= Weiss, ohne jede Zeichnung aber noch etwas Deckung (z.B.
    direkte Lichtquellen, Lichtreflexe ect.
    X= Papierweiss
    Es gibt viele Fotografen, für die Belichtungsmesser wichtig sind (z.B. Studio-Fotografen, die messen immer das Licht, Mode-Fotografen, die tun es auch und Fotografen die immer noch analog fotografieren, so wie ich. Belichtungsmesser sind in schwierigen Lichtsituationen immer die erste Wahl.

    • christiananderl sagt:

      “Ich will nicht klugscheissen, aber ….” Interessanter Satzbau 😉

      Zum einen ist das kein Vortrag über Belichtungsmessung, sondern über den praktischen Einsatz eines externen Belichtungsmessers. Warum ich auf meinem Blog nicht aus der Praxis darüber schreiben sollte, nur weil ich mich nicht dafür interessiere, wer auf die 18% auf welchem Weg gekommen ist, ist mir ein Rätsel.

      Das Zonensystem von Ansel Adams kannte ich natürlich, wenn die 18 daraus entstanden sind – schön. Und das ändert jetzt was genau am Inhalt des Artikels? 🙂

      Zurück zum Anfang – “ich will nicht klugscheissen, aber …” 😉

      • Rolf sagt:

        Die 18% kommen auch nicht von Anselm Adams. Der hat seine Belichtung auch nur mit einem Handbelichtungsmesser gemessen.
        Anselm Adams setzt für tiefstes Schwarz ohne jegliche Zeichnung die Zone 0. Hätte er jetzt mit Zone I für tiefstes Schwarz gearbeitet, rückt die Zone mit mittlerem Grau auf Zone VI.
        Mir gefällt der Artikel, denn Du verweist für diejenigen, die sich dafür interessieren, auf einen vertiefenden Artikel, wo die 18% für mittleres Grau (vielleicht) herkommen. Mich persönlich interessiert das herzlich wenig…… ich weiß, dass jeder Belichtungsmesser auf diesen Wert “geeicht” sind. Thema ist hier ja auch, ob ein Handbelichtungsmesser heute noch Sinn macht.
        Für einen Landschaftsfotografen ist der Handbelichtungsmesser sicher nicht notwendig. Für einen Portraitfotografie dagegen macht er schon Sinn, besonders bei Setups mit 2, 3 oder mehr Blitzen. Jedenfalls dann, wenn ich die Steuerung der Blitzleistung nicht der Kamera überlassen will und den Look allein über die Leistungseinstellung der Blitze regel.
        Ich arbeite in der Portraitfotografie mit dem Sekonic L478D (ohne Funkmodul), da ich Blitze von Godox nutze (ja, ich weiß, China-Mann). Ich habe den Belichtungsmesser in der einen Hand und die Kamera in der anderen und mache einfach eine Aufnahme mit Verschlussdeckel. Wenn meine Freundin mit dabei ist, löst die die Kamera aus.
        Der zeigt mir neben den reinen Belichtungswerten auch den Blitzlichtanteil in % an. Das hat der Digipro F2 von Gossen bspw. nicht. Wer die Anzeige nicht braucht, weil er gerne mit Mischlicht arbeitet oder nur im Studio arbeitet, macht mit Gossen nichts falsch. Mir hilft die Anzeige des Blitzanteiles sehr bei den Einstellungen der Blitze, wenn ich draußen arbeite.

    • Axel Klüner sagt:

      Hallo Frau Brock,

      das ist sehr interessant, das wusste ich nicht.
      Ist aber für das Verständnis des Artikels über externe Belichtungsmessung nicht notwendig.

      Viele Grüße,
      Axel Klüner

  • Niels O. sagt:

    Mit modernen spiegellosen Kameras gibt es jede Menge Hilfsmittel zum Thema Belichtung. Histogramm und Zebra sind zwei davon. Ob das für den Profi im Studiosetting den Belichtungsmesser ersetzt, das lasse ich mal dahingestellt. Letztendlich sollte man einen Workflow finden, der zu einem passt.

    Im Bereich Video gilt die Faustregel, dass das Hauptmotiv auf 70% Helligkeit belichtet sein soll. Die 18%-Geschichte hört sich für mich ähnlich an. Wenn man sich danach richtet, sind vermutlich Gesichter u.ä. richtig belichtet und Himmel oder Lampen schießen auch mal in die Überbelichtung. Ich habe versucht, den Reflexions-Anteil von Haut zu finden online, aber das ist schwierig zu googeln.

    • Rolf sagt:

      Als Landschaftsfotograf kann ich auf einen Handbelichtungsmesser verzichten, da macht eh nur ne Objektmessung. In der Portraitfotografie hilft mir mein L478D dabei, Mischlicht weitestgehend raus zu filtern.
      Entscheidend, ob ein Handbelichtungsmesser Sinn macht, ist imho vor allem, welche Art von Fotografie ich mache. In der Konzertfotografie arbeite ich anders als in der Landschaft und bei Portraits. Ich muss vor allem wissen, dass jeder Belichtungsmesser auf dieses Grau mit 18% geeicht sind. Wo die Zahl herkommt, ist in der Praxis vollkommen irrelevant.

  • >
    8 Shares
    Teilen2
    Teilen
    Twittern
    Pin6
    WhatsApp